3D-Druck macht Schule – und umgekehrt: Schüler lernen den 3D-Modellbau

3D-Druck macht Schule – und umgekehrt: Schüler lernen den 3D-Modellbau

Der 3D-Druck ist längst keine neue Erfindung mehr, sondern hat bereits in vielen Wirtschafts- und Privatbereichen Einzug gehalten. Doch auch wenn die Technologien noch so ausgefeilt sind, immer braucht sie Menschen, die innovative Ideen entwickeln und sie programmieren.

Es ist davon auszugehen, dass der 3D-Druck unsere Produktionsverfahren revolutionieren wird. Dementsprechend bedarf es des Nachwuchses an Tüftlern, die diese Verfahren beherrschen und steuern. Eine gute Idee ist, das Thema 3D-Druck an die Schulen zu bringen.

Ein Beispiel für gelungene 3D-Druck-Wissensvermittlung ist das Gebrüder-Montgolfier-Gymnasium in Berlin mit seiner Projektwoche zum Thema „Fliegen“. Ein Projekt befasste sich mit dem Modellbau eines Flughafens. 35 Schülerinnen und Schüler sollten in nur fünf Arbeitstagen ein funktionstüchtiges Modell eines Flughafens mit Hilfe eines 3D-Druckers erstellen. Ziel der Wissensvermittlung war unter anderem die Kombination der Verwendung der Mikrocontroller-Programmierung Arduinos und eines 3D-Modellierungsprogramms in einem Projekt. Anschließend wurde das Modell arbeitsteilig realisiert und fand so großen Anklang, dass es als „Bestes Projekt der Projektwoche 2015“ ausgezeichnet wurde.

Der Flughafen Berlin-Schönefeld als Modell

Das Projektteam aus 35 Schülerinnen und Schülern entschied sich, den alten Flughafen Schönefeld im Modellbaumaßstab 1:185 nachzubauen. Das Terminalgebäude hat damit eine Größe von 60 cm x 30 cm x 15 cm, Flugzeuge und Autos Größen von 3 – 15 cm. Das Projekt wurde in Einzelaufgaben zerlegt und jeder Teilnehmer, jedes Team erledigte einen wichtigen Part. Schüler höherer Jahrgangsstufen wurden zu Teamleitern und Beratern. Programmierung wurde vermittelt, Modelle wurden gedruckt, Satellitenaufnahmen vom Flughafen originalgetreu im Kleinformat in Fahrbahn, Roll- und Grünflächen umgesetzt sowie die Steuerung der Straßen- und Landebahnbeleuchtung fachgerecht installiert und programmiert.

Alles funktionierte in engagierter Teamarbeit mit vielen Meetings, um bereits erledigte und noch bevorstehende Aufgaben zu reflektieren. Circa 900 Arbeitsstunden an fünf Arbeitstagen und dem Einsatz von elf Mikrocontrollern (Arduino und Raspberry Pi), rund 70 m zweiadrigem Klingeldraht, Lötzinn und Druck-Filament, zahlreichen Lüsterklemmen, LEDs sowie dem Verschmerzen einiger Fehler später war das Modell fertig. Es erfüllte alle Teilnehmer mit Stolz – und das zu Recht.

Im Rahmen dieses Schulprojektes wurde nicht nur die Begeisterung der jungen Menschen für die neue 3D-Technologie geweckt, es wurden auch soziale Komponenten wie Projekt- und Teamarbeit alltagsgerecht vermittelt. Meetings sind in allen Unternehmen an der Tagesordnung. Ob den Schülerinnen und Schülern auch eine straffe Organisation von Meetings gelehrt wurde, ist nicht bekannt.

Folgen mehr Schulen diesem Beispiel, ist für Nachwuchs in der zukunftsträchtigen 3D-Drucktechnologie gesorgt. Bilder und Videos von dem Projekt sind im Netz verfügbar.

Übrigens ist überliefert, dass die aufgeklärten Schülerinnen und Schüler von Anfang an keine Entrauchungsanlage geplant haben. Sonst würden sie vielleicht heute noch auf die Abnahme durch die Behörden warten…