3D Druck für individuelles Design

3D Druck für individuelles Design

Der 3D-Druck bietet nicht nur Möglichkeiten zur Herstellung technischer Modelle oder Bauteile, sondern findet auch Anwendung in den Bereichen Kunst, Mode und Design. Sinkende Preise für 3D-Drucker können es zukünftig auch Kleinunternehmern, Startups oder Künstlern und Privatpersonen ermöglichen, ihre Ideen – zum Beispiel für Schmuck – selbst zu fertigen. Der Entwurf wird digital in einer CAD-Datei erstellt und der 3D-Drucker übernimmt die Fertigung. Das Ausgangsmaterial, das im 3D-Druck als Filament bezeichnet wird, kann sowohl aus Kunststoff als auch aus Metall bestehen. Jedoch gehört der 3D-Metalldruck noch zu den komplexesten Drucktechnologien.

Schmuck aus dem 3D-Drucker

Für das Design von Schmuck biete das 3D-Verfahren allerdings vollkommen neue Möglichkeiten. Mittels 3D-Drucker lassen sich deutlich filigranere Formen herstellen, als es mit der Hand möglich wäre. So können Strukturen umgesetzt werden, die bisher nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand möglich waren. Als eines der weltweit ersten Unternehmen hat sich Boltenstern darauf spezialisiert, Schmuck mittels 3D-Druck herzustellen.

Armbänder und andere Schmuckstücke werden mit einem Edelmetall 3D-Drucker gefertigt. Dabei werden Gold-, Silber- oder Platinpulver Schicht für Schicht aufgetragen und mit einem Laser zusammengeschmolzen. Die Qualität ist dabei mit der von gegossenen Stücken vergleichbar. Außerdem sind sie sowohl exakt reproduzierbar als auch durch die Verwendung von Algorithmen beliebig wandelbar. So können 1000 gleiche Stücke entstehen, oder aber Serien von Einzelstücken, die sich zwar ähneln, aber nie genau gleich sind.

Die Anbieter für diese Art von Schmuck richten sich jedoch vor allem an einen exklusiven Kundenkreis, da die Anschaffungskosten für entsprechende Drucker bei etwa 200.000 Euro liegen. Dieser benötigt etwa 20 Stunden für ein Goldarmband. Für Einsteiger ist Polyamid-Schmuck ab etwa 150 Euro erhältlich.

Werkstatt für Design-Studenten in Berlin

Die 3D-Druck-Agentur Dimension Alley aus Berlin veranstaltete Anfang März eine 3D-Druck Werkstatt. 15 „Fashion und Design“-Studenten aus dem italienischen Milan zeigten sich begeistert von der Möglichkeit, den 3D-Druck für die Herstellung von Mode einzusetzen.

Die Veranstaltung begann mit der Präsentation der Anwendungsmöglichkeiten und Vorgehensweisen des 3D-Drucks und wurde im Anschluss durch einen interaktiven Workshop begleitet. Die Vorstellung bot den Studenten und deren Professoren einen Einblick in die gängigen 3D-Druck-Verfahren sowie Beispiele für die industriellen Anwendungsmöglichkeiten der Technologie. Der anschließende Workshop vermittelte den Studenten ein Verständnis für die Abläufe des 3D-Drucks – insbesondere für die Vorbereitungen, die vor dem Einschalten des Druckers stattfinden. Dabei ging es unter anderem um den Schichtdurchmesser, das Einsetzen von Verstärkungsstrukturen und das Slicing, in dem 3D-Modelle in ihre einzelnen Schichten zerteilt werden.

Danach arbeiteten die Studenten in kleinen Arbeitsgruppen zusammen und konnten das erlernte Wissen anwenden. Den Studenten wurde dafür ein Entwurf für ein dehnbares Armband zu Verfügung gestellt. Sie konnten den Umgang mit dem 3D-Drucker erlernen und unterschiedliche Farben und Varianten des PLA-Kunststoffes zur Gestaltung des Armbandes verwenden. Bei PLA handelt es sich um einen biologisch abbaubaren Kunststoff, der zu den am häufigsten verwendeten Materialien für 3D-Drucker gehört.

Die Studenten erlernten während der 3D-Druck-Werkstatt das erforderliche Wissen über den komplexen Prozess des Verfahrens und konnten diesen von Anfang bis Ende nachvollziehen.